Freitag, 1. Februar 2013

Was macht die Lufthansa? Flottennews

Heute beschäftige ich mich mit der Frage, mit welchen Flugzeugen der Lufthansa Konzern in Zukunft seine Langstreckenflotte betreiben möchte.



Ein paar Infos. 

Die Lufthansa Passage Langstreckenflotte beinhaltet momentan sechs verschiedene Muster. Darunter der Airbus A330-300, Airbus A340-300, Airbus A340-600, Airbus A380-800 und natürlich die Boeing Flugzeuge 747-400 und die neue B747-8i. Lufthansa selbst hat sich im Zuge des Sparprogramms "Score" dazu geäußert, dass man bis spätestens Ende der Dekade nur noch vier Langstreckenmuster betreiben möchte.

Wohin geht nun die Reise und welche Flugzeuge wird Lufthansa einsetzen?

747-400 wird generell nach und nach ausgeflottet und wird demnach nicht dabei sein. Die 747-8i ist erst letztes Jahr hinzugestoßen und sehe ich somit als gesetzt an. Alles andere wäre absurd. Das Dickschiff, der Airbus A380 kam erst im Juni 2010 hinzu und bleibt somit ebenfalls fester Bestandteil der Langstreckenflotte. Also zwei wichtige Flugzeugtypen sind somit schon sicher gesetzt für die nächsten Jahre. Den Airbus A340-300 möchte man bis spätestens 2020 ausflotten und ich denke auch die A340-600 wird rasch ausgewechselt, ehe es die neuen Modelle von Airbus (A350-900) und Boeing (787-9, mögliche 787-10X) gibt. Bleibt also noch der Airbus A330. Mit diesem Flugzeug ist die Lufthansa sehr zufrieden. Denn gegenwärtig setzt man 18 Flugzeuge diesen Typs ein. Eine weitere ist bestellt und auch für zwei weitere hält man eine Option. Somit dürfte die A330 als drittes Flugzeug der Langstreckenflotte gesetzt sein, nach A380 und B747-8i.

Welches Flugzeug wird dann also den vierten Platz bekommen?

Lufthansa hat die Wahl zwischen dem Airbus A350-900/1000 oder der Boeing 787-9 oder gar die noch nicht in Entwicklung befindliche 787-10X. 
Eins ist klar, der A359 ist für einen Ersatz von A340-600 eindeutig zu klein. Dafür kommt die A350-1000 schon eher in Frage. Im Gegensatz dazu wäre die 787-9 ebenfalls zu klein und für Lufthansa wäre die 787-10X deutlich interessanter. Denn da diese noch nicht gelauncht ist, kann man somit noch direkt eigene Interessen und Richtungen in das Projekt einbringen. Eins ist aber sicher. Keines der Flugzeuge von Boeing oder Airbus ist bis Ende 2019 lieferbar. Die meisten Lieferslots sind schon weit bis ins Jahr 2020 belegt und somit schwer noch an zeitnahe Auslieferungen dran zu bekommen.
Egal welcher Hersteller den Auftrag bekommt, wird es für Lufthansa keine leichte Entscheidung werden. Am Ende könnten sogar beide Hersteller einen Auftrag bekommen, indem Lufthansa einfach ihre Aufträge aufteilt.


Quellen: aero.de


Liebe Grüße,
Steven

Mittwoch, 30. Januar 2013

Berlins Flughafendebakel geht in die nächste Runde

Der Berliner Flughafen, gerne auch "Problem-BER" genannt, ist nun nicht wirklich das deutsche Vorzeigeprojekt. Dennoch möchte man in Berlin im Zuge der Verspätungen den Flughafen gleich erweitern. Klingt erstmal nicht schlecht, doch warum muss man einen geplanten Flughafen, welcher noch nicht mal eröffnet ist, direkt wieder ausbauen. 
Zur Zeit der ersten Planungen ging man von einem durchschnittlichen jährlichen Steigerung des Luftverkehrs in Berlin von 3,5% jährlich aus! Tatsächlich sind es alleine 2012 5,1% gewesen. Nun werden die veranschlagten 27 Millionen Passagiere am neuen BER-Flughafen schon knapp, daher muss nachgebessert werden. Und das am besten mit den Plänen die schon lange genehmigt sind.
Diese Pläne sehen ein zweites Terminal vor, welches schnell und recht günstig für 500 Millionen Euro gebaut werden kann. Mit den eingerechneten 500 Millionen Euro könnte das gesamte Projekt somit weit mehr als die zuletzt genannten 4,3 Milliarden Euro kosten.



Flughafen Berlin Willy Brandt, © Dirk Laubner / Flughafen Berlin Brandenburg


Ist es aber sinnvoll ein weiteres Terminal zu bauen, wenn man die Brandschutzanlage am derzeit bestehenden Terminal noch nicht versteht? Kompliziert man damit nicht die ganze Angelegenheit?
Für mich persönlich hat es den Anschein, dass die Verantwortlichen vor Ort selbst gar keine Ahnung haben, wie es in Zukunft mit dem Flughafen weitergehen soll. Nach vier geplatzten Eröffnungsterminen, jedemenger Kontroversen wird es zeit, dass die Verantwortlichen mit offenen Karten spielen. Das dürfte sicherlich im Sinne des Steuerzahlers sein, der im Endeffekt die Kosten des Projekts tragen wird. Ein neuer Eröffnungstermin wird momentan erst garnicht genannt und vor 2014 wird es mit der Eröffnung auch nichts werden, davon sind Experten überzeugt, ich übrigens auch.

Meine Bitte: Handelt bitte schnell und diesmal auch richtig, damit es nicht ein Schrecken ohne Ende gibt.


Pannenserie-Berlin:
  • 1. Eröffnungtermin: Oktober 2011
  • 2. Eröffnungstermin: 3. Juni 2012
  • 3. Eröffnungstermin: 27. Oktober 2013
  • Kein Eröffnung im Jahr 2013


Quellen: airliners.de

Liebe Grüße,
Steven

Dienstag, 29. Januar 2013

Hop! Hop! Hop! ...

.... Nein! das ist nicht der Refrain eines südkoreanischen Rappers der im Dezember die Charts stürmte.




Bei Hop! handelt es sich laut Air France um eine neue Airlinemarke. Die Airline mit dem außergewöhnlichen Namen Hop! übernimmt ab 31. März die dezentralen Europastrecken von Air France.
Die neue Airline aus Paris werde mit 98 Flugzeugen starten. Besonderheit dabei, die Flotte besteht fast ausschließlich aus Maschinen des Typs ATR, Embraer und CRJ´s . Potentielle Flughafenbetreiber wie Stuttgart oder Düsseldorf dürfen damit auf eine Frequenzaufstockung hoffen.
Nach Air France sollen täglich rund 530 Flüge zu 136 Zielen durchgeführt werden. Ticketpreise sollen oneway bei 55€ (aufwärts) liegen.


Air France HOP! © Air France



Nach Lufthansa, die ihre Direktverkehre ab 01.Juli über Germanwings abwickelt, ist Air France also nun die zweite europäische Airline die ihre inner-europäischen Verkehre auslagert. Wie bei Lufthansa handelt es sich hierbei um ein Sanierungsprogramm "Transform 2015"

Solche Maßnahmen zeigen, wie drastisch die momentane Lage am europäischen Himmel ist. Emissionshandel und Luftverkehrsteuer sorgen zu dem dafür, dass Airlines im ohnehin schon überfüllten und gesättigten Europamarkt, Ausgliederungen wie diese vornehmen müssen.
Man kann nur allgemein hoffen, dass diesem Trend, der keinesfalls positiv ist, schnell etwas entgegengesetzt wird bevor es für viele Airlines zu spät sein wird.


Quellen: reuters

Liebe Grüße,
Steven

Dreamliner oder "Nightmareliner"



Guten Tag,

nachdem nun der Boeing 787-8 "Dreamliner" seit fast zwei Wochen gegroundet ist, stellt sich die Frage wie es überhaupt soweit kommen konnte. Das Flugzeug wurde von Boeing als Dreamliner angepriesen, doch momentan entwickelt es sich immer mehr zu einem Alptraum seitens Boeing und auch die betreibenden Fluggesellschaften sind davon die Leidtragenden.

Erst ein voreiliger Roll-out des Supervogels, an dem hastig andere Flugzeugteile gebastelt wurden, damit man das Flugzeug am 08.07.07 (engl. Schreibweise 7/8/7) vorstellen konnte. Dannach die monatelangen Verzögerungen bei den Auslieferungen, ehe dann All Nippon Airways im Spetember 2011 das erste Flugzeug übernahm. Einige Airlines streuben sich nach wie vor überhaupt 787-8 abzunehmen, da sie bis zu 6 Tonnen schwerer seien wie geplant . Das ist nun aber eh egal, denn die Auslieferung des "Traumfliegers" ist momentan ohnehin gestoppt. Schließlich herrscht ein allgemeines Flugverbot.


Aber schon während der Flugerprobungsphase gab es von Seiten Boeings massive Probleme. So kam es im Dezember 2010 während eines Testflugs zu Problenen mit einem Triebwerk. (Weitere Probleme: siehe unten) Dieses musste schlussendlich ausgetauscht werden. Anfang diesen Jahres kamen dann die Probleme mit den Lithium-Ionen-Akkumulatoren hinzu. Hierbei kam es zu zwei Bränden in unterschiedlichen Dreamlinern. Daraufhin erließ die amerikanische FAA eine Lufttüchtigkeitsanweisung.
Bei den Lithium-Ionen-Akkus handelt es sich um eine besonders anfällige Akkukonstruktion bei der es schnell zu einem Brand kommen kann. Der Vorteil dieser Akkus sind die hohe Energiedichte, die bei weit mehr als 90 % liegt. Der neue Airbus A350 sollte ursprünglich die gleiche Akkutechnologie benutzen, dies wird jedoch momentan von Airbus überprüft.



Japan Airlines Boeing 787-8, © The Boeing Company

Es stellt sich nun die Frage, warum überhaupt solche Akkutechnologien in Flugzeugen eingesetzt werden. Eine berechtigte Frage, denn nichts ist schlimmer wie ein Brand in 10000 Meter Höhe. Überlebenschance gleich 0.
Und an diesem Punkt kommt die amerikansiche FAA ins Spiel. Denn laut wallstreetjournal, sollen für die Zulassung der Lithium-Ionen-Akkus nicht die strengsten Richtlinien angewendet worden sein. Wie muss man das verstehen? Es ist ja nicht so, dass man die Gefahr solcher Akkus nicht kennt. Wurde hier also das Projekt mit den vereinfachten Sicherheitsvorkehrungen "durchgewunken"? Wenn ja, warum?
Man kann jetzt natürlich spekulieren, warum die FAA das gemacht haben könnte. Zum Einen steht fest, dass Boeing selbst mit dem Projekt stark unter Druck stand. Die damals geplante 747-8i konnte dem A380 nichts entgegensetzten. Der geplante "Sonic-Cruiser" wurde nicht gebaut und auch die 7J7 wurde schnell wieder verworfen. Man setzte also auf die 787, die "ihrer Zeit" vorraus sein sollte. Doch zu welchem Preis?
Unter vorgehaltener Hand wird auch gern der Begriff der Korruption genannt. Ich möchte Boeing nichts vorwerfen. Denn in den letzten Jahren haben sie fantastische Arbeit geleistet und das sollen sie auch weiter tun.

Abschließen kann ich nur sagen, dass ich persönlich hoffe, dass Boeing die Probleme mit der 787-8 schnell in den Griff bekommt. Denn solch eine Neuentwicklung war richtungsweisend für die gesamte Luftfahrt und Pioniere braucht eine solche Branche. Und mit dem Erfolg der 787-8 hängen auch die weiteren Planungen der 787-9 zusammen die in den nächsten Jahren auf die 787 folgen soll.

Allgemeiner Hinweis: Dieser Text soll keine Hinrichtung Boeings darstellen. Mit diesen Zeilen will ich nur kritisch die Probleme im Zusammenhang der 787-8 erläutern.



Zwischenfälle 787:
  • 9. August 2007: Softwareprobleme 
  • Mai 2009: Delamination bei Tragflächenbelastungstest
  • 15. August 2009: Falten in der Außenhaut
  • 16. September 2010: Triebwerksschaden
  • 11. Mai 2011: Übergewicht bis zu 6,1 Tonnen
  • Januar 2013: Akkubrand, Grounding der Maschinen




Liebe Grüße,
Steven
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